Regie

Nixe

Den Warnungen des Wassermanns zum Trotz wünscht sich die junge Nixe Rusalka sehnlichst, das Wasser zu verlassen, einen Prinzen zu retten und mit ihm als Mensch unter den Menschen zu leben. Sie sucht Hilfe bei der Hexe Ježibaba. Der Preis ist hoch, der Zauber zugleich ein Fluch: Rusalka muss ihre Stimme opfern. Dann kann ihr die Liebe des Prinzen eine Seele verleihen. Verrät er sie, sind beide tot.

Im Schwebezustand zwischen Sehnsucht, Traum und Fiebertrunkenheit sind sich Rusalka und der Prinz in die Arme gefallen. Nun bei Tageslicht ist alles fremd: Der magische Gesang aus der Tiefe des Meeres ist verklungen. Die Geliebte schweigt. Der Prinz fühlt Kälte und bodenlose Wut über ein Leben, in dem »innig« nur ein Wort ist. Er verwünscht Rusalka. 

Rohre brechen, Wasserfontänen strömen ins Schloss: Der Wassermann und die Schwestern vollziehen den Fluch. Im entscheidenden Moment bringt sich Ježibaba erneut ins Spiel: Sie verführt den Prinzen und bietet Rusalka an, sich das Leben durch den Mord am Prinzen zu erkaufen. Rusalka widersteht. Da verbannen sie die Nixen aus ihrem Schwarm und zementieren den Fluch: Die Schwester soll ein Irrlicht werden wie Ježibaba, dazu verdammt Menschen ins Moor zu locken. 

Der Prinz sucht weiter nach der Nixe seines Fiebertraums. Sie soll ihn zu Tode küssen. Doch da erkennt er Rusalka – und die Geschichte geht anders aus, als sie das seit Generationen von Prinzen, Nixen und Hexen tut. Rusalka und der Prinz geben einander ihre Herzen zurück.  


Barbara Tacchini
Barbara Tacchini
Barbara Tacchini
«Warum berührst du mich nicht?
Jetzt berühr mich doch mal!
Tut gar nicht weh, versprochen.»
Tim Staffel, „Nixe“
Barbara Tacchini
Barbara Tacchini
Barbara Tacchini

Auf der Basis von Antonín Dvořáks Rusalka entwickelten Barbara Tacchini und Dirigent Till Drömann unter dem Titel „Nixe“ eine eigene Fassung der Meerjungfrauenoper. Autor Tim Staffel hat dazu neue Schauspielszenen beigetragen, DJ und Komponistin Alexandra Holtsch elektronische Sounds. Bei der Entwicklung der Adaption unter dem Titel Nixe spielte das Thema Stimmverlust eine entscheidende Rolle: Die Fragen nach dem Scheitern der Beziehung zwischen dem Liebespaar Prinz und Meerjungfrau und nach einem möglichen Ausweg aus heutiger Sicht führten zu einer Oper für Jugendliche und Erwachsene über Identität zwischen allen Welten, über Liebe und ihre Konfrontation mit dem Alltag gegenseitiger Erwartungen sowie das Verlieren und Wiederfinden der eigenen Seele. Wichtiges Element der Inszenierung ist Live-Video als Erzählmittel für Sehnsuchtswelten und Projektionen.


Programmheft (PDF)


«Die Menschen glauben, unendlich lang über der Welt schweben, ihr Geborenwerden hinauszögern zu können. Sie lieben nicht, denn sie lieben ihre Liebesmöglichkeiten, sie arbeiten nicht, denn sie lieben ihre Arbeitsmöglichkeiten, sie sind nicht zu Hause in einer Stadt, denn sie lieben ihre Städte- und Ländermöglichkeiten. Sie sagen: „Noch bin ich frei.»
Sven Hillenkamp, Das Ende der Liebe

Nixe

Oper ab 10 Jahren

Musik: Antonín Dvořák, Alexandra Holtsch
Text: Jaroslav Kvapil, Tim Staffel
Konzept und Fassung (Adaption der Oper Rusalka von Antonín Dvořák): Barbara Tacchini, Till Drömann


Uraufführung am 16.April 2015, Forum am Schlosspark in Ludwigsburg

Koproduktion der Jungen Oper Stuttgart mit dem Landesjugendorchester Baden-Württemberg und dem Forum am Schlosspark in Ludwigsburg

Musikalische Leitung: Till Drömann
Regie: Barbara Tacchini
Bühne: Uta Materne
Kostüme: Jelena Nagorni
Video: Stephan Komitsch, Roman Kuskowski (Impulskontrolle)
Klangregie: Jonas Häger







Fotograf: Christoph Kalscheuer

Ruskalka: Kristi Anna Isene / Minyoung Catharina Lee
Prinz: Philipp Nicklaus
Ježibaba: Renée Morloc
Wassermann: David Steffens
Erste Nixe: Jeanne Seguin
Zweite Nixe: Maria Palaska
Dritte Nixe: Katarina Andersson
Live-Video: Stephan Komitsch
Kleine Nixen (Chor der Schwestern): Projektchor der Jungen Oper Stuttgart

Landesjugendorchester Baden-Württemberg