Philosophie

Ich wünsche mir,...

...dass die Menschen ins Theater gehen mit der Frage „Wie soll ich leben?“ – und ein kleines bisschen mehr wissen, wenn sie aus dem Theater wieder herauskommen.
Im Zentrum steht für mich die stetige Auseinandersetzung mit dem Theater-
publikum, ob jung oder alt, erfahren oder schüchtern und neu, und dessen brennenden Themen, mit gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnissen und der Rolle, die Theater dabei spielen kann und sollte. Ich reflektiere stets von neuem die Theatermittel und Zeichen, die an die Lebens- und Erfahrungswelt eines Publikums anknüpfen und gleichzeitig dessen Seh- und Hörgewohnheiten aufbrechen.

Kunst soll Menschen in Beziehung und Dialog miteinander bringen, gesellschaftliche Prozesse kritisch spiegeln, ja selbst ein modellhafter Ort sein, an dem wir unsere Ideale einer diversen Gesellschaft von gleichberechtigten Menschen verwirklichen können.
Vermittlung ist mir wichtig in ihrer ganzen Bandbreite. Es geht darum, Erfahrungs-
horizonte zu weiten und Anknüpfungs-
punkte zu schaffen, damit ein Kunstwerk individuell, kreativ und tiefschürfend wirken kann. Es sind mit besonderer Sorgfalt und Sensibilität Zugänge zu schaffen für Publikumsgruppen, die nicht selbst-
verständlich an Kultur teilhaben. Was inklusive Stückentwicklungen so kostbar macht, ist die Tatsache, dass Menschen einander teilhaben lassen an ihren Gedanken. Dafür brauchen sie Raum, Begleitung, Motivation und Menschen, die ihnen zuhören und zuschauen.


Barbara Tacchini


Barbara Tacchini
Barbara Tacchini
Barbara Tacchini
«Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Dass wir es erzeugen, dieses Spannungsverhältnis, an dem wir wachsen, darauf, meine ich, kommt es an; dass wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn wir uns nähern, sich noch einmal entfernt.»
Ingeborg Bachmann: Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar
Barbara Tacchini
Barbara Tacchini